Mund auf – Augen am besten auch: An diesem Wochenende dreht sich in Hamburg alles um kulinarische Genüsse, Nachhaltigkeit und zukunftsfähige Gastronomie: Beim ersten Open Mouth Festival laden Events an mehr als 150 verschiedenen Orten Einheimische und Besucher ein, die vielfältige F&B-Szene der Hansestadt und der angrenzenden Regionen mit allen Sinnen zu entdecken. Veranstalter sind neben der Hamburg Tourismus GmbH die Kreativagenturen tellerrand und Blood Actvertising. tellerand-Geschäftsführer Tim Koch betont die dezentrale und niederschwellige Philosophie des Festivals: „Es geht darum, möglichst viele Menschen anzusprechen und mitzunehmen und Hamburgs bunte Gastro-Szene und kreatives Food- & Beverage-Handwerk strahlen zu lassen. Wir sind sehr froh, dass sich so viele Akteure mit ihren Produkten und Ideen beteiligen.“
Vom 14. bis 18. September 2023 bietet das Open Mouth – Hamburg Food Festival, so der offizielle Name, seinen Besuchern rund 200 Programmpunkte an 150 Orten. „Es wird kein klassisches Food-Festival und keine herkömmliche Messe“, präzisiert Tim Koch, „sondern eine Plattform für das Thema Food: Die Angebote und Veranstaltungen finden im gesamten Stadtgebiet sowie teilweise in der angrenzenden Metropolregion statt: in Bars und Restaurants, auf Bauernhöfen, auf Barkassen oder in besonderen Veranstaltungslocations wie dem Oberhafenquartier.“
Good Food Dishes, Drinks und Actions
Die Gastronomie der Hansestadt beteiligt sich unter dem Motto „Good Food Dish, Good Drink, Good Action“: 50 Gastgeber servieren entweder Gerichte, Menüs und Drinks, die eine Reihe von Nachhaltigkeitskriterien wie reduzierter Food Waste, regionale Zutaten oder die Zubereitung mit Ökostrom erfüllen müssen, oder engagieren sich anderweitig mit „Good Actions“ für soziale oder nachhaltige Zwecke. Das Spektrum reicht vom Sternekoch bis zum Frühstücksbarbetreiber. Mit dabei sind unter anderem Sebastian Junge (Restaurant Wolfs Junge), Julia Bode (Witwenball Küche & Wein), Niels Jacobsen (Hygge Brasserie & Bar und Hygge The Farm), Thomas Sampl (Hobenköök), Maurizio Oster (Zeik Restaurant), Thomas Imbusch (Restaurant 100/200) oder Axel Ohm (ÜberQuell Brauerei).
So geht beispielsweise das Restaurant Hobenköök mit dem Bulli auf Tour: Die Waterkant Kompass Tour führt in dreieinhalb Stunden als umfangreicher Törn für Hamburg-Neulinge und Hanseaten-Fans auf alternativen Wegen entlang Hamburgs Küsten und präsentiert dabei die leckersten Seiten der Hansestadt. Bei der Aroma Kitchen Party im foodlab kommen beim offiziellen Kick-Off des Festivals Essen im Aperitvo-Style auf den Teller und Naturweine ins Glas. Auf die Ohren gibt’s dazu Musik vom DJ-Pult. Im Brauhaus ÜberQuell gibt es unter anderem Masterclasses zum Thema Coffee & Beer.
„Die Weiterentwicklung der Brewers Cruises mit Teilnehmern und Unterstützern des Open Mouth Festivals bietet uns eine einzigartige Chance, die Kreativität und Produkte verschiedener regionaler Manufakturen und Food-Liebhaber auf der Elbe zu präsentieren.“
Auch Hotels wie das Pierdrei Hotel in der Hafencity mit dem Restaurant Kitchens und das The Westin in der Elbphilharmonie mit dem Restaurant Fang und Feld sind Bestandteil des abwechslungsreichen Programms, ebenso wie Bars und Weinbistros wie die Klinkerbar, The Local, der Weinladen St. Pauli und zahlreiche Hotelbars.
Open Mouth Heartquarte in der Hafen City
Das Hauptquartier – beziehungsweise „Heartquarter“ – des Festivals befindet sich in den „Erste Liebe Studios“ im kreativen Oberhafenquartier am Rande der Hafen City, wo unter anderem die Brauer der „Hamburg Beer Week“ ihre große „Celebration“ feiern. Tim Koch: „Wir integrieren ganz bewusst verschiedene kulinarische Events, die in Hamburg bereits etabliert sind, wie die Hamburg Beer Week und das und das Green Food Festival mit 50 landwirtschaftlichen Vorzeigebetrieben und Genusshandwerkern aus dem gesamten Norden oder die Fair Trade Week unter dem Dach des Open Mouth um eine große Community und ein schlagkräftiges Netzwerk zu schaffen. Die Besucher aller Altersgruppen können sich ganz nach ihrem Geschmack die Angebote aussuchen, die sie interessieren.“
Im „Heartquarter“ selbst bieten tellerrand und Blood Actvertisinig einen abwechslungsreichen Mix aus gastronomischen Events, Tastings, Panels und guten Beats, darunter „Farm to Table“, eine Art Mini-Kongress mit Fokus auf Nachhaltigkeit im Food-Sektor mit bekannten Branchengesichtern wie Antje des Vries, Daniel Anthes oder Hendrik Haase, den „längsten Kochbuch-Signiertisch“ der Welt und die „Gaumendisko“ als Genuss für Gaumen und Ohr.
Erschwingliche Eintrittspreise
Um den Ansturm bei bestimmten Veranstaltungen zu steuern, ist für diese vorab der Kauf eines Tickets notwendig. „Im Großen und Ganzen können die Besucher aber spontan entscheiden, worauf sie gerade Lust haben“, erklärt Koch. Auch die Preise sind – wenn überhaupt Eintritt erhoben wird – so gestaltet, dass möglichst viele Menschen teilnehmen können. „Bei besonders hochwertigen Events wie der Küchenparty im Restaurant Tschebull mit Vertretern der Jeunes Restaurateurs spiegeln sie aber auch den hohen Anspruch wider.“ Koch ist glücklich, dass die Idee eines stadtweiten Food-Festivals auf Anhieb auf so viel Resonanz stößt: „Als Hamburger ist es für uns eine Herzensangelegenheit, die Stadt als unsere Heimat und ihren kulinarischen Reichtum zu feiern.“
Michael Otremba, Geschäftsführer Hamburg Tourismus GmbH, ergänzt: „Hamburg ist eine Stadt für Foodies und braucht sich hinter Städten wie Kopenhagen, Kapstadt oder Lima nicht zu verstecken. Die Stadt bietet eine bemerkenswerte Vielfalt an Gastronomiekonzepten gepaart mit einzigartigen Locations. Mit dem Open Mouth Food Festival setzen wir einen Impuls für eine qualitätsorientierte und nachhaltige Tourismusentwicklung, die lokale Wertschöpfungsketten und Netzwerke stärkt“.
Hier geht’s zum kompletten Programm des Open Mouth Festivals: https://openmouth.hamburg/programm
Barbara Schindler entdeckte schon früh ihre Lust am Schreiben. Mit 16 stand für sie fest: Ich will das Geschichtenerzählen zum Beruf machen, werde Journalistin. Mit einem Studium der Musikwissenschaft, Anglistik und Romanistik orientierte sie sich in Richtung Feuilleton, landete dann aber nach einigen Umwegen beim Fachjournalismus mit Schwerpunkt Gastronomie. Seither berichtet sie – zunächst als festangestellte Redakteurin bei der Fachzeitschrift Food-Service, seit Sommer 2018 freiberuflich – über alle Aspekte der Branche. Barbara Schindler ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main.