Kentucky Fried Insects – Die Zukunft des Fast Foods? Laut den Food Trends der neuen Zukunftsstudie durchaus möglich. Foto: Flickr/The People Speak.

Pizza aus dem 3-D-Drucker, DNA-basierte ErnĂ€hrung, Clean Meat: In 20 Jahren essen wir anders als heute. Mehr dazu verrĂ€t eine neue Zukunftsstudie mit dem Titel „Living 2038 – Wie lebt Deutschland ĂŒbermorgen?“ In Zusammenarbeit mit Trendforscher Prof. Peter Wippermann, TrendbĂŒro und Kantar, wurden fĂŒr das E-Commerce-Unternehmen QVC zehn Experten zu Themen wie Wohnen, Jugendlichkeit, Transport und ErnĂ€hrung interviewt. Weitere Erkenntnisse lieferte eine reprĂ€sentative Umfrage unter mehr als 1.000 Verbrauchern. Mit diesen fĂŒnf Foodtrends ist laut der Studie im Jahr 2038 zu rechnen:

1. ErnĂ€hrung als Turbo fĂŒrs Gehirn

In der komplexen Welt von morgen wird es stĂ€rker denn je auf unsere mentale Fitness ankommen. 70 Prozent aus der Generation Z wĂŒnschen sich schon heute, schneller, kreativer und konzentrierter denken zu können. 53 Prozent der Teenager können sich vorstellen, kĂŒnftig Nahrungsmittel oder Trainingskonzepte zu nutzen, die die DenkfĂ€higkeit verbessern. „Die ErnĂ€hrungsprodukte der Zukunft werden nicht nur auf das physische, sondern verstĂ€rkt auf das psychische Wohlbefinden abzielen“, sagt Studienleiter Wippermann.

Prof. Peter Wippermann, Studienleiter der QVC Zukunftsstudie „Living 2038: Wie lebt Deutschland ĂŒbermorgen?“ Foto: TrendbĂŒro. 

2. Neo Foods: Fleisch aus dem Labor

Nach SchĂ€tzungen der Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen. Damit steigt auch die Nachfrage nach Fleisch. Diese ressourcenschonend zu bedienen, liegt den Verbrauchern am Herzen: 54 Prozent der Deutschen wĂŒnschen sich mehr Angebote, die umweltfreundlich sind und soziale Ungerechtigkeit vermeiden. Clean Meat könnte 2038 die Alternative sein: Fleisch, das kĂŒnstlich im Labor entsteht. Zahlreiche Wissenschaftler im Silicon Valley arbeiten bereits an der Herstellung von Fleisch, das in der Reagenzschale aus Stammzellen von Rindern, Schweinen oder HĂŒhnern gewonnen wird. Auch Insekten als effiziente, nahrhafte und umweltfreundliche Eiweißquelle werden als wichtige Zutat der kĂŒnftigen ErnĂ€hrung diskutiert.

3. Erlebniswelten fĂŒr Selberkocher und Genießer

„Weil ich in Zukunft alles virtuell erleben kann, werden Erlebnisse in der echten Welt umso wertvoller“, sagen zwei Drittel der Deutschen. Und genau deshalb entdecken wir kĂŒnftig das Selberkochen neu. Als Gegentrend zur digitalen Nahrungsmittelproduktion werden wir es immer aufwĂ€ndiger gestalten: von der Alltagsaufgabe zur anspruchsvollen FreizeitbeschĂ€ftigung. Die GeschĂ€fte der Zukunft wandeln sich zu kulinarischen Erlebniswelten und antworten auf das wachsende Interesse der Verbraucher fĂŒr die Herkunft der Nahrung. „In der Zukunft wird das allgemeine Wissen ĂŒber Essen und Produkte immer wichtiger – sowie das Bewusstsein fĂŒr den Ursprung der Produkte und Produktionsprozesse“, sagt Expertin Tiziana Primori in der Zukunftsstudie. Sie leitet den neuen Food-Park FICO Eataly World in Bologna. Besucher können dort auf 100.000 Quadratmetern Shops, MĂ€rkte und Restaurants besuchen und die Produkte direkt bei kleinen und mittelstĂ€ndischen Herstellern probieren.

5 Trends fĂŒr 2038

1. ErnĂ€hrung als Turbo fĂŒrs Gehirn

2. Neo Foods: Fleisch aus dem Labor

3. Erlebniswelten fĂŒr Selberkocher und Genießer

4. Essen aus dem 3-D-Drucker

5. DNA-Tests fĂŒr personalisierte ErnĂ€hrung

Insekten als Proteinquelle gehört die Zukunft, da sind sich viele Experten einig. Foto: Pixabay/primalfuture.

4. Essen aus dem 3-D-Drucker

Aus „to go“ wird „to print“: Die Snackkultur aus dem 3-D-Drucker ersetzt 2038 das Fast Food von heute. Das Start-up BeeHex macht es bereits jetzt möglich, die Lieblings-Pizza mit einer App zu personalisieren. AuswĂ€hlen lĂ€sst sich nicht nur die Form, sondern auch Belag, Sauce und KĂ€se. Ein Robo-Koch druckt die Pizza schlussendlich aus – passend zum individuellen ErnĂ€hrungsfahrplan. Die Technik dazu wurde ursprĂŒnglich fĂŒr Astronauten entwickelt. 43 Prozent der deutschen Teenager aus der Generation Z können sich laut der Zukunftsstudie vorstellen, einen Nahrungsmitteldrucker kĂŒnftig auch zu Hause zu verwenden. Insgesamt begeistern sich bereits 28 Prozent der Deutschen fĂŒr diese Idee.

Oder sieht unser Essen in Zukunft so aus wie das, was heute schon an Bord der ISS-Raumstation serviert wird? Foto: Nasa

5. DNA-Tests fĂŒr personalisierte ErnĂ€hrung

52 Prozent der Deutschen sagen: „Ich brauche kĂŒnftig nicht mehr darauf zu achten, was und wieviel ich esse – meine ErnĂ€hrung wird automatisch auf meine BedĂŒrfnisse abgestimmt“. Der SchlĂŒssel dazu könnte unsere DNA sein – und die zum genetischen Profil passenden Nahrungsmittel. „Diese Idee nimmt in der Lebensmittelindustrie bereits Fahrt auf“, sagt Studienleiter Prof. Peter Wippermann. „Big Data und KĂŒnstliche Intelligenz werden kĂŒnftig stĂ€rker fĂŒr die Herstellung maßgeschneiderter ErnĂ€hrung genutzt.“ Das Biotechnologie-Unternehmen 23andMe bietet in den USA Gesundheitsforschung und DiĂ€tplĂ€ne auf Basis eines Gentests an. Auch NestlĂ© startete kĂŒrzlich in Japan ein ErnĂ€hrungsprogramm, das auf DNA- und Bluttestergebnissen basiert.

Über die Studie

Bereits 2016 beschĂ€ftigte sich das digitale Handelsunternehmen QVC im Rahmen einer Zukunftsstudie mit der Frage: Wie kauft Deutschland ĂŒbermorgen ein? In der WeiterfĂŒhrung der Studie dreht sich nun alles um das Thema „Living 2038: Wie lebt Deutschland ĂŒbermorgen?“. Die aktuelle Zukunftsstudie entstand in Zusammenarbeit mit Trendforscher Professor Peter Wippermann, dem TrendbĂŒro und Kantar. Renommierte Experten unterschiedlicher Disziplinen sowie junge Konsumenten diskutieren darin Szenarien, wie die Welt von morgen aussehen könnte. DarĂŒber hinaus wurden mehr als 1.000 Menschen in Deutschland im Rahmen einer reprĂ€sentativen Online-Umfrage zu ihren Ideen fĂŒr die Zukunft interviewt.

Weitere Ergebnisse unter www.QVC-Zukunftsstudie.de

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