Es war für viele der 350 Gastronomen, Industriepartner und Branchenfreunde das erste persönliche Wiedersehen nach eineinhalb Jahren pandemiebedingter Distanz: Mit einem rauschenden Fest feierte Deutschlands führendes Gastronomie-Netzwerk Leaders Club im Münchner Werksviertel-Mitte seinen 20. Geburtstag. Dabei wurde auch der Allstar aus 20 Jahren Leaders Club Award Geschichte gekürt. Das Fachpublikum wählte aus drei Finalisten das Münchner Restaurant Brenner zu seinem Favoriten. Schon vor der Siegerehrung wurde es emotional: Der Rückblick auf die Erlebnisse und Erfolge des Clubs in den vergangenen zwei Jahrzehnten weckte bei den Mitgliedern viele Erinnerungen an Momente der Freundschaft und des Zusammenhalts.

Als sich 2001 einige engagierte Gastronomen zusammentaten, weil sie große Lust auf kollegialen Austausch hatten, war das eine völlig neue Idee für die Branche. Nach dem Vorbild des französischen Leaders Clubs entstand im Laufe der Jahre ein enges Netzwerk mit inzwischen mehr als 320 Mitgliedern, die weit mehr zusammenhält als nur geschäftliche Interessen. „Niemals hätten wir geglaubt, dass einmal sowas dabei herauskommt“, kommentierte Gründungspräsident Thomas Hirschberger mit Blick auf die vielen namhaften Branchenvertreter, die zwei Jahrzehnte später zur Feier des runden Geburtstags des Netzwerks nach München gekommen waren. 

Leaders Club

Führten launig durch das unterhaltsame Programm mit vielen emotionalen Momenten: Frank Buchheister, Vorstandsvorsitzender des Leaders Clubs, und Präsident Michael Kuriat (r.). 

ENTSCHIEDEN AN DER SEITE DER GASTRO-BRANCHE

Sie alle erlebten – wie auch die rund 400 Zuschauer, die den Event live im Internet verfolgten – einen Leaders Club, der sich in den schwierigen Monaten der Pandemie weiter professionalisiert und entschieden an der Seite der Gastro-Branche positioniert hat. „Mehr denn je werden wir in Zukunft unsere gemeinsamen Werte Vielfalt, Zusammenhalt und Vertrauen leben“, versprach Michael Kuriat, aktueller Präsident des Netzwerks.

Der Leaders Club Deutschland

Der Leaders Club ist ein Netzwerk aus Gastronomen, Beratern und Produzenten mit mehr als 330 Mitgliedern aus 176 Unternehmen der Branche. Es wird getragen vom ehrenamtlichen Engagement seiner vielfältigen Charaktere, ihrer freundschaftlichen Verbundenheit und dem vertrauensvollen sowie offenen Kompetenz- und Erfahrungsaustausch. Das Ziel des 2001 gegründeten Clubs ist es, als Impulsgeber und Sprachrohr der Branche die wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Bedeutung der Gastronomie in Deutschland zu stärken und dafür ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen. Innovative, mutige Visionäre mit erfahrenen Macherinnen zu verbinden, Wissen weiterzugeben sowie Neugründungen, zukunftsweisende Konzepte und die Entwicklung der Branche zu fördern, sind für das Netzwerk eine Herzensangelegenheit.

AWARD-ALLSTAR: BRENNER IN MÜNCHEN

Statt des Leaders Club Awards, mit dem jährlich die vielversprechendsten neuen Gastro-Konzepte ausgezeichnet werden, kürte der Club diesmal den Award-Allstar aus 20 Jahren Leaders Club-Geschichte. Drei von mehr als 100 in 20 Jahren nominierten Konzepten hatten es ins Best-of-Finale geschafft: Das Restaurant Brenner in München, das east in Hamburg und die österreichische Feel Good-Formel my indigo.

Allstar Rudi Kull

Ihre Macher Rudi Kull, Christoph Strenger und Roland Koch sowie Heiner Raschhofer durften ihre Award-gekrönten Konzepte der Jahre 2004, 2005 und 2008 noch einmal präsentieren, bevor das Publikum entschied: Award-Allstar wurde das Brenner von Rudi Kull, das mit drei offenen Küchen, rund 2.500 Gästen am Tag und Jahresumsätzen von 14 Mio. Euro (2019) Maßstäbe in der deutschen und internationalen Fullservice-Gastronomie setzt. Kull hob den Anteil des Leaders Clubs an seinem Erfolg hervor: „Von Anfang an haben wir hier die Chance gehabt, von Kollegen zu lernen. Die gemeinsamen Reisen boten wahnsinnig viel Inspiration, neue Wege zu gehen. Das hat uns Mut gemacht, das Brenner zu wagen!“

UNERMÜDLICHES ENGAGEMENT

Bevor die Gäste in der Rooftop-Location München hoch5 die lang ersehnte Gelegenheit zum ausgiebigen Gespräch nutzten und bis in die frühen Morgenstunden die Tanzfläche füllten, ehrten die beiden Moderatoren Frank Buchheister und Michael Kuriat zwei wichtige Weggefährtinnen des Clubs: „Die Verdienste von Gretel Weiß, langjährige Chefredakteurin der Fachzeitschrift food-service, und Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Bundesverbands, wollen wir an einem Abend wie diesem unbedingt würdigen“, hob Buchheister, Vorstandsvorsitzender des Leaders Clubs, hervor. „Danke, dass ihr seit Jahrzehnten so unbeirrt für die Belange der Branche kämpft!“

Kämpferinnen für die Branche: Gretel Weiß (oben) und Ingrid Hartges. 

Gretel Weiß
Ingrid Hartges

Großer Dank galt auch Jean-Georges Ploner, der nach 20 Jahren Arbeit für das internationale Leaders Club-Netzwerk sein Amt an Marc Uebelherr übergab. Ploners unermüdlichem Engagement für die Freundschaft zu den Leaders Clubs in der Schweiz, Frankreich, Belgien, der Türkei, Russland und der Ukraine war es zu verdanken, dass auch zahlreiche internationale Gäste in München mitfeierten.

PLoner

Jean-Georges Ploner, gebürtiger Franzosen, pflegte zwei Jahrzehnte lang die freundschaftlichen Kontakte der deutschen Leaders zu den internationalen Clubs. 

MIT EINER STIMME SPRECHEN

Frank Buchheister dankte abschließend den zahlreichen Sponsoren, die das Event möglich gemacht haben: „Alle zusammen dürfen wir wirklich sehr stolz sein auf das, was 2001 von einer Handvoll Gastro-Verrückter gestartet wurde. Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt: Wenn wir als Branche mit einer Stimme sprechen, können wir viel erreichen!“

Fotos: Leaders Club