2019 – das Jahr vor Corona, in dem noch niemand in der Gastronomie sich ausmalen konnte, was nur wenige Monate später auf die Branche zukommen lassen. Das Jahr war für die deutsche Systemgastronomie ausgesprochen erfolgreich: Umsatz, Mitarbeiter-zahlen, Vielfalt der Marken und kulinarischen Angebote legten ordentlich zu.
Das belegt auch der kürzlich erschienene Jahresbericht 2019/ 2020 des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS). Mit ihren über 120.000 Mitarbeitern bieten die im Verband organisierten Unternehmen an rund 3.000 Standorten ihren Gästen jeden Tag gastronomische Erlebnisse und immer wieder neue Kreationen. Zusammen kommen die Mitglieder auf Jahresumsätze von mehr als 6,8 Mrd. Euro.
Der BdS Jahresbericht mit dem Titel „Zukunft“ bietet auf knapp 150 Seiten eine kompakte und spannende Gesamtschau der vielfältigen und breit gefächerten Branche. Zu den Themen Umwelt, Medien, Tarifbindung, Familie, Ernährung, Politik, Bildung und Arbeit wagt der BdS – mit Hilfe namhafter Experten – einen Blick in die jeweiligen Entwicklungen und deren Auswirkung auf die „Branche der Chancen“, ihre Menschen und Marken.
Herausforderungen insgesamt
Herausforderungen Nachhaltigkeit
Quelle: Bundesverband des Systemgastronomie, Jahresbericht 2019/2o20
Krisensicher mit Karrierechancen
Zu den Highlights der Arbeit des Verbands zählt Sandra Mühlhause den im März 2020 erzielten Tarfiabschluss mit der Gewerkschaft NGG. „Dieser neue Tarifvertrag ist ein wichtiger Baustein, um den wirtschaftlichen Erfolg in den nächsten Jahren fortsetzen zu können“, so die Präsidentin des BdS. Daneben liegen ihr die Themen Recruiting und Talentmanagement am Herzen: „Hohe Abbruchquoten und unbesetzte Ausbildungsstellen sind wachsende Herausforderungen für die Branche.“ Mühlhause wirbt für eine Ausbildung zum Fachmann/zur Fachfrau für Systemgastronomie: „Es wartet ein abwechslungsreicher, krisensicherer Arbeitsplatz mit beeindruckenden Karrierechancen bereits in jungen Jahren.“
BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante unterstreicht das Bekenntnis des Verbands zur Sozialpartnerschaft: „Mit dem Tarifpaket stellen wir für unsere Mitglieder und deren Beschäftigte bundesweit einheitliche Beschäftigungsbedingungen sicher. So bleibt gewährleistet, dass die Systemgastronomie als Branche der Chancen sowohl Beschäftigten ohne Vorqualifikation oder mit fehlenden Sprachkenntnissen als auch deren Arbeitgebern eine verlässliche Voraussetzung für den Start in ein Beschäftigungsverhältnis gibt.“
Chancen und Challenges
Weitere Höhepunkte des vergangenen Jahres waren die Verleihung des 9. Deutschen Systemgastronomiepreises an „Too good to Go“ und die Nominierung des BdS als „Verband des Jahres“ in der Kategorie „Mitglieder und Mehrwert“, die ausführlich gewürdigt werden. Dennoch ist der Jahresbericht weniger Rückblick aus Ausblick auf die zukünftigen Chancen und Herausforderungen für die Profi- und Systemgastronomie. Dementsprechend stecken auch in den Porträts der 28 Mitgliedsunternehmen und 43 Fördermitglieder trotz aller Challenges auch ganz viel positive Erwartungen für die Zukunft der Branche.
Umfangreiches Branchenwissen
Inwieweit Corona diese Hoffnungen zunichte macht, wird sich wohl erst in einigen Monaten zeigen. Der Jahresbericht kann deshalb gerade in diesem Jahr nur eine Momentaufnahme sein. Dennoch repräsentiert er die Systemgastronomie in Deutschland umfassend, liefert aufschlussreiches Datenmaterial, Branchenwissen und Einschätzungen führender Köpfe. Interessierte finden den vollständigen Bericht auf der Website des BdS zum Download.
Barbara Schindler entdeckte schon früh ihre Lust am Schreiben. Mit 16 stand für sie fest: Ich will das Geschichtenerzählen zum Beruf machen, werde Journalistin. Mit einem Studium der Musikwissenschaft, Anglistik und Romanistik orientierte sie sich in Richtung Feuilleton, landete dann aber nach einigen Umwegen beim Fachjournalismus mit Schwerpunkt Gastronomie. Seither berichtet sie – zunächst als festangestellte Redakteurin bei der Fachzeitschrift Food-Service, seit Sommer 2018 freiberuflich – über alle Aspekte der Branche. Barbara Schindler ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main.