Wenn die Deutschen in diesem Jahr coronabedingt nicht in ihre Sehnsuchtsregionen reisen können, kommen diese eben zu ihnen. So zum Beispiel die einzigartige Bergwelt Südtirols mit ihrer herzhaft-bodenständig-raffinierten Küche, die im Mittelpunkt des kürzlich eröffneten Restaurants Sanktannas am Münchner Gärtnerplatz steht. Hier dreht sich alles um den Knödel – in der Südtiroler Sprache Ladinisch „Bala“ genannt. Hinter der „Alpine Eatery“ steht mit SAN Concept Foods eine Gruppe von Unternehmern mit Wurzeln in den Bergen.


Manuel Demetz (CEO, Founder & Strategy Management), Andreas Arquin (CFO & Financial Management), Désirée Giacomuzzi (COO, Business Development & Marketing) und Stephan Künz (Co-Founder and Advisory Board) haben mit SAN Food Concepts ein kreatives Netzwerk mit einer gemeinsamen Vision geknüpft. Sie widmen sich der Realisierung von Projekten, deren Ziel es ist, gastronomische Erlebniswelten und kulinarische Magic Moments zu schaffen. Vegetarische und vegane Ernährung steht dabei genauso im Fokus wie die Unterstützung alpiner Landwirtschaft und des bäuerlichen Handwerks.


Urbane Bühne für Produkte aus den Bergen
Im Sanktannas trifft die „kantige Kulinarik“ der Dolomiten folgerichtig auf das runde Nationalgericht der Region mit ihren ursprünglichen Zutaten, der Einfachheit und Natürlichkeit. Das Küchenkonzept stammt vom Südtiroler Sternekoch und Food Designer Theodor Falser. Seine eigens entwickelten Rezepturen bereiten den Produkten aus den Bergen eine urbane Bühne im Herzen Münchens. Dahinter steht die Überzeugung, dass Küche, Natur und Gesundheit in den Bergen so untrennbar zusammengehören wie Kulinarik, Kultur und Kreativität.

Das mit Öffnungszeiten von 9 bis 23 Uhr auf Ganztagesfähigkeit ausgelegte Konzept bietet neben 60 Innenplätzen (coronabedingt zurzeit nur zehn) auch ein Take-away-Angebot und einen Shop mit Produkten aus Südtirol für den Hausgebrauch. Auch auf zwei Terrassen können die Gäste im Normalbetrieb ihre Knödel genießen. Bestellt wird nach dem Baukastenprinzip: der Knödel der Wahl, zum Beispiel mit Roter Bete, Bergkäse, Mozzarella und sonnengetrockneten Tomaten oder Babyspinat, wird kombiniert mit einer Beilage, unter anderem braunes Berglinsencurry, Hummus mit Leinsamen oder Wildkräutersalat. On Top: kreative Saucen wie Süsskartoffelcreme mit Gerstenmiso, Kartoffel-Wasabischaum, pikante Aprikosen BBQ oder Quark-Schnittlauch Sauce und „Crunches“ wie Knusperzwiebel oder getoastete Kürbiskerne.
Tradition trifft Trends
Kostenpunkt für fast alle Kombinationen: runde 10,50 € (Crunch: +0,50 €). Alle Balas sind vegetarisch oder vegan und werden auf Wunsch auch als Burger mit Südtiroler Brötchen serviert. Süßmäuler kommen bei den Dessert-Balas mit Nougat oder „Balamisù“ auf ihre Kosten. Die Frühstückskarte greift mit Mountain-Schakschuka, Schwarzbeer-Porridge und Eggs Benedict im Bergfladenbrot aktuelle Trends auf und stellt sie in einen alpinen Zusammenhang. Die Getränkekarte unterstreicht mit einer Auswahl Südtiroler Weine, Craft-Bier aus den Dolomiten und lokalen Schnäpsen die Ambition, sich auch als Destination für den Abend zu etablieren. Kaffee, Apfelsaft und weitere Produkte ebenfalls stammen direkt aus Südtirol und werden demnächst im Sanktanna-Shop angeboten.

Der schlicht gehaltene Markenauftritt – entwickelt von der Agentur frei & zeit –, begnügt sich mit der Reduktion auf das Wesentliche und spiegelt so das Leben in den Bergen wider. Das Spiel von Schwarz und Weiß in Schrift und Logo mit der von der Dolomitennatur inspirierten Bildsprache unterstreicht die Philosophie vom Berg als Zeit-Geist.
Alpines Naturgefühl in der Stadt
Dieser Zeitgeist ist auch spürbar im Interieur: Hochwertige Materialien aus den Bergen verschmelzen mit den Trends des modernen Stadtlebens. Mit Massivholz, warmen Farben und frischem, kreativem Design bringt das Büro ruralurban die Gemütlichkeit der Berge mitten in die Stadt. Alpines Naturgefühl vermitteln auch die Illustrationen der Künstlerin Mirijam Heiler an den Wänden des Restaurants.



„Unser Ziel ist es, die ganze Herzlichkeit der Berge zu den deutschen Stadtmenschen zu bringen, die sie so sehr lieben“, sagt Bettina von Massenbach, die das Projekt konzeptionell begleitet. „Wir alle wollen doch zurück zur Natur, zum Wesentlichen. Sanktanna kombiniert ursprüngliche Zutaten und Gerichte mit urbanen Food-Trends – ein sehr zeitgemäßer und kosmopolitischer Ansatz.“ Gut möglich, dass Sanktannas bald auch in anderen Städten das Fernweh der Deutschen weckt: Multiplikation ist definitiv nicht ausgeschlossen!
Alle Fotos: Sanktannas

Barbara Schindler entdeckte schon früh ihre Lust am Schreiben. Mit 16 stand für sie fest: Ich will das Geschichtenerzählen zum Beruf machen, werde Journalistin. Mit einem Studium der Musikwissenschaft, Anglistik und Romanistik orientierte sie sich in Richtung Feuilleton, landete dann aber nach einigen Umwegen beim Fachjournalismus mit Schwerpunkt Gastronomie. Seither berichtet sie – zunächst als festangestellte Redakteurin bei der Fachzeitschrift Food-Service, seit Sommer 2018 freiberuflich – über alle Aspekte der Branche. Barbara Schindler ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main.