Vier Freunde vom Bostoner MIT haben das Konzept und die Technik für das Roboter-Restaurant Spyce entwickelt. Foto: Unternehmen

Das Bostoner Restaurant Spyce, in dem ausschließlich Roboter kochen, hat eine 21-Mio-Dollar-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Das Unternehmen erhält Geld von mehreren Investoren, darunter die unter anderem von Starbucks-Gründer Howard Schultz ins Leben gerufene Venture Capital-Firma Maveron. Das berichtet der Boston Globe. Damit hat das Roboter-Restaurant nun insgesamt 24,8 Mio. Dollar eingesammelt. Serviert werden im Spyce asiatisch inspirierte Bowl-Gerichte, die ohne menschliche Beteiligung zubereitet werden (mehr…).

Und das Spyce ist längst nicht mehr das einzige Restaurant, in dem buchstäblich Roboter ‚am Herd stehen‘: Beispielsweise arbeitet bei der US-Burger-Marke Caliburger ‚Flippy‘, ein Roboter, der selbständig Burger-Pattys brät. Pizza Hut in Korea nahm den Transportroboter Penny in Dienst und der dreiarmige Pizzabäcker Pazzi des französischen Herstellers Ekim bekam immerhin 2,2 Mio. € an Investorengeldern.

Natürlich können die Roboter nicht nur Fast-Food: So erhielt das Unternehmen Chowbotics 11 Mio. Dollar, damit es seinem Salat-Roboter auch die Zubereitung von Schüsselgerichten beibringen kann. Und in den Kaffeebars der Marke CafeX in San Francisco brühen Roboter-Baristas längst Heißgetränke ganz nach Wunsch. Die höchste Investitionssumme fließt womöglich an den Pizza-Lieferanten Zume, der offenbar mit dem japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank über eine Finanzspritze von 750 Mio. Dollar verhandelt.

Weltweit sorgen Roboter-Restaurants für Schlagzeilen

Ganz zu schweigen von Creator, dem Restaurant in San Francisco, in dem vollautomatisch komplette Burger vom Band laufen, die anschließend gerade einmal 6 Dollar kosten. Das Unternehmen erhielt im vergangenen Jahr noch vor der Eröffnung 18,3 Mio. Dollar. Oder dem Restaurant Robot.he des chinesischen Internet-Riesen Alibaba in Schanghai, in dem das Essen von Robotern an den Tisch gebracht wird. Oder vom MontyCafé in Moskau. Oder dem Smoothie-Laden Blendid in Kalifornien …

Der Erfolg der Roboter-Restaurants – zumindest bei den Investoren – beruht zu einem Großteil auf der Zuverlässigkeit der Maschinen-Mitarbeiter: Sie sind hervorragend darin, immer gleiche Bewegungsabläufe in immer gleicher Qualität auszuführen, vor allem in Hochfrequenzbetrieben. Sie werden nicht müde, melden sich nicht krank und fragen nicht nach mehr Geld. Und mit dem Fortschreiten der Technik werden sie auch immer besser in anspruchsvolleren Tätigkeiten, die der Umgang mit Essen mit sich bringt.

Burger für 6 Dollar gibt es im ‚Creator‘ in San Francisco. Zubereitet werden sie vollautomatisch. Foto: Unternehmen

Qualität kann präziser eingehalten werden

Spyce hat angekündigt, das frische Geld für die Eröffnung mehrerer Standorte an der amerikanischen Ostküste zu nutzen und das Roboter-System weiterzuentwickeln. Das Markenversprechen der immer gleichen Qualität können automatisierte Restaurants leichter und präziser einhalten als Konzepte, in denen Menschen arbeiten. Allerdings kommt es auch in Roboter-Restaurants zu Wartezeiten – dem großen Zuspruch der Gäste sei Dank. So beklagt der Boston Globe, es könne durchaus zehn Minuten dauern, bis man im Spyce an einem der Bestellkioske an der Reihe sei. Aufs Essen müsse man mitunter weitere 15 Minuten warten.

Und so ganz ohne menschliche Mitarbeiter kommen auch die Roboter-Restaurants in der Regel noch nicht aus. Stattdessen werden den Maschinen vor allem gefährliche, ermüdende und simple Tätigkeiten übertragen, sodass sich die Menschen auf komplexere Aufgaben konzentrieren können. So erklärt Caliburger, keinen einzigen Mitarbeiter wegen ‚Flippy‘ entlassen zu haben, und bei CafeX haben die Mitarbeiter nun mehr Zeit, sich der Beratung der Gäste zu widmen.