In Zusammenarbeit mit der Shaffi Group eröffnet die britische Sandwich- und Kaffeekette Pret A Manger in wenigen Wochen ihren ersten Standort in Frankfurt am Main. Weltweit soll sich die Zahl der Stores durch Expansion in neue Regionen und Länder in den kommenden Jahren verdoppeln. Lisa Wäsch, Head of Business Development bei der Shaffi-Group-Tochter Daily Fresh GmbH, konkretisiert im exklusiven Interview die Pläne für Frankfurt und darüber hinaus.
Frau Wäsch, die Eröffnung des ersten Pret a Manger in Frankfurt als Flagship-Store auf der Fressgass – zwischen Tesla Show Room und Apple Store! – ist ein Statement für die Ambitionen der Marke auf dem deutschen Markt, oder?
Lisa Wäsch: Das stimmt! Wir freuen uns wirklich sehr darauf, unsere frisch zubereiteten Pret Produkte und unseren 100%igen Bio-Kaffee nun auch endlich in Frankfurt anbieten zu können. Wir werden unsere Expansion zunächst auf die Metropolen Frankfurt, Düsseldorf und Köln konzentrieren, wobei wir auf Nachhaltigkeit setzen, getreu dem Motto: ein Standort nach dem anderen. In diesem Jahr planen wir die Eröffnung eines zweiten Ladens in 1A Lage – aber wo, kann ich noch nicht sagen!
Der Store auf der Fressgass hat mehr als 80 Sitzplätze und eine große Terrasse. Positioniert sich Pret in Frankfurt stärker als anderswo als Ort zum Verweilen?
Lisa Wäsch: Um allen Gästen gerecht zu werden, bieten wir neben dem klassischen Take-away auch insgesamt über 100 Sitzplätze an, damit die Gäste nach ihrem Belieben verweilen können. Wir glauben, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Märkten bisher weniger to-go-affin ist und wir deshalb ausreichend Sitzplätze brauchen. Die Mittagspause verbringen viele gerne außerhalb des Büros in entspannter Atmosphäre. Wir errichten für jeden Standort eine Küche, da all unsere Produkte täglich frisch vor Ort zubereitet werden. Die Fläche auf der Fressgass – lange Jahre ein Café von Häagen-Dazs – verfügt über ein Obergeschoss mit Sitzbereich, während im Erdgeschoss der Coffee-counter und die To-go-Auslagen platziert werden.
Über Pret A Manger
Pret A Manger wurde 1986 in London eröffnet. Die Sandwiches, Salate und Wraps von Pret werden jeden Tag in den Küchen der Shops aus den besten Zutaten frisch zubereitet. Pret betreibt derzeit über 550 Shops im Vereinigten Königreich, den USA, Hongkong, Frankreich, Dubai, der Schweiz, Belgien, Singapur und Deutschland.
Über die Shaffi Group
Die Shaffi Group ist ein in der zweiten Generation geführtes Familienunternehmen mit Sitz in Mörlenbach bei Frankfurt. Seit 1996 ist das Unternehmen einer der größten Franchisenehmer von Burger King mit nunmehr ca. 40 Restaurants im Südwesten Deutschlands und beschäftigt mehr als 1.200 Mitarbeiter. Darüber hinaus ist das Unternehmen in der Immobilienentwicklung, der Hotellerie und als Venture Capital Investor tätig. Die Shaffi Group steht für Fairness, Loyalität und Kontinuität. Das Familienunternehmen ist davon überzeugt, dass die Gastronomie ein People’s Business ist und somit die wichtigsten Erfolgsfaktoren „Menschen“, Mitarbeitende und Partner sind. https://shaffigroup.com/
Der Standort soll bis 21 Uhr geöffnet sein – in London schließen viele Prets bereits um 17 oder 18 Uhr, wenn das Geschäft mit den Büroarbeitern vorüber ist. Ist Pret in Frankfurt auch eine After-Work-Destination?
Lisa Wäsch: Auch in Frankfurt zählen die Berufstätigen zu einer unserer Hauptzielgruppen. Aber die Fressgass wird in normalen Zeiten ebenso von vielen Touristen und Shoppern frequentiert. Deshalb öffnen wir dort von Montag bis Sonntag ab den frühen Morgenstunden bis 21 Uhr.
Auf der Frankfurter Speisekarte finden sich die beliebtesten Pret-Sandwiches wie der Classic Super Club mit Hähnchenbrust, Bacon und frischen Tomaten, eine große Auswahl an belegten Baguettes wie das vegane Avo, Olives & Toms (Avocado, Oliven & Tomaten) und der Bestseller Chicken Caesar Bacon Baguette. Komplettiert wird das Angebot durch Wraps, Suppen und frisch zubereitete Salate wie Wild Crayfish & Avocado (Wilde Flusskrebse & Avocado) oder die Smoked Salmon Protein Box (Räucherlachs Protein Box) mit frischer Avocado und Eiern aus Freilandhaltung. Die Frühstücks- und Nachmittagsmenüs bieten ofenfrische Backwaren, herzhafte warme Croissants, Joghurt- und Obstbecher, Smoothies und eine große Auswahl an erfrischenden Getränken. Pret-Leckereien wie Cookies, Muffins und Riegel werden ebenfalls angeboten. Die vom professionellen Barista-Team zubereiteten Bio-Kaffees (Espresso, Latte, Cappuccino, Mokka) und Tees, werden heiß oder auf Eis mit Bio-Milch oder Bio-Milchalternativen serviert.
Wurde das Sortiment an die deutschen Vorlieben adaptiert? Verpackte Sandwiches haben hierzulande bisher nicht unbedingt Tradition …
Lisa Wäsch: Der Großteil des Sortiments wird auch in Deutschland identisch mit dem internationalen Angebot von Pret sein: Produkte wie Sandwiches, Baguettes, Wraps, Salate und Toasties, die jeden Tag in der Shop-eigenen Küche mit sorgfältig ausgesuchten Zutaten zubereitet werden und den Appetit auf Frisches und Gesundes stillen; denn das ist es, was den Erfolg von Pret rund um den Globus ausmacht. Schritt für Schritt werden wir dann mit dem Pret-Team und dem Kundenfeedback mehr lokale Rezepte in das Sortiment integrieren, um es so an die lokal geprägten Vorlieben anzupassen. Außerdem sind wir auch sehr tolz darauf, unseren 100%igen Pret Bio-Arabica-Kaffee anbieten zu können.
Wie bekannt ist Pret bei den Frankfurtern? Gibt es da Erkenntnisse?
Lisa Wäsch: Bei den Young Professionals und bei allen, die viel reisen und international unterwegs sind, besteht eine überaus hohe Bekanntheit. Aber es gibt eine große Neugier, die Produkte und das Konzept kennenzulernen. Diese Zielgruppe müssen wir von Tag 1 an überzeugen und begeistern – und das mit einem komplett neuen Team!
Der erste Frankfurter Pret-Shop eröffnet in diesem Frühjahr in der berühmten Frankfurter Fressgass (Große Bockenheimer Straße 46, 60313 Frankfurt am Main) zwischen Alter Oper und Hauptwache im Herzen der Innenstadt. Wie bei Pret A Manger üblich, bereitet das Team das Menü täglich in der Küche des Shops zu und verwendet dabei frische und sorgfältig ausgewählte Zutaten. Nicht verkaufte Lebensmittel werden am Ende des Tages an lokale Wohltätigkeitsorganisationen gespendet. Mehr als 60 Sitzplätze im Inneren und weitere 40 auf der Terrasse laden die Gäste an sieben Tagen in der Woche von den frühen Morgenstunden bis 21 Uhr zum Genießen ein.
Wie bereiten Sie die neuen Mitarbeiter darauf vor?
Lisa Wäsch: In den nächsten Wochen werden unsere Manager durch die Pret Teams vor Ort in den lokalen Pariser Stores geschult. Zur Store Eröffnung in Frankfurt erhalten wir durch ein erfahrenes Pret-Team Unterstützung vor Ort, um so unsere Teammitglieder auszubilden und um ihnen die Werte und hohen Pret-Standards zu vermitteln.
Ist die Mitarbeitersuche ein Problem?
Lisa Wäsch: Wir sind positiv überrascht, wie viele Bewerbungen wir bekommen. Pret gilt als attraktiver Arbeitgeber. Die Nachhaltigkeit des Konzepts und die innovativen Produkte ziehen die Bewerber an, viele davon mit internationalem Background. Dennoch müssen wir die eine oder andere Stelle noch besetzen.
Pret hat Schlagzeilen mit dem Ausbau des vegetarischen Sortiments und rein vegetarischen Stores in London gemacht. Wie hoch ist der Anteil vegetarischer und veganer Produkte aktuell und wären auch in Deutschland „grüne“ Pret-Standorte denkbar?
Lisa Wäsch: Unser Anspruch ist es, für alle Gäste die richtigen Produkte zu bieten. Somit bieten wir bereits ab dem ersten Tag eine Auswahl an vegetarischen und veganen Produkten an. Außerdem werden wir stets in engster Zusammenarbeit mit dem Pret Support Center an neuen Rezepturen arbeiten. Sowohl mit Fleisch, Fisch, als auch vegetarisch und vegan. Vegane und vegetarische Optionen machen übrigens mehr als 30 % unseres Mittagsangebots aus, von denen wir glauben, dass nicht nur Veganer und Vegetarier diese ansprechend finden. Aber letztendlich entscheiden die Gäste, was sie möchten.
Wie digital ist Pret in Deutschland?
Lisa Wäsch: Die Customer Experience steht an höchster Stelle für uns. Deshalb arbeiten wir bereits intensiv mit dem globalen Marketingteam an verschiedenen digitalen Initiativen, die zeitnah auch in Deutschland verfügbar sein werden.
Liefert Pret in Frankfurt auch?
Lisa Wäsch: Zunächst konzentrieren wir uns darauf, dass im Store selbst alles möglichst perfekt läuft. Anschließend widmen wir uns alternativen Bereitstellungsformen.
Werden wir in Frankfurt, Köln und Düsseldorf irgendwann auch – wie in London – an jeder Ecke einen Pret-Store haben?
Lisa Wäsch: Wir konzentrieren uns zunächst auf den Erfolg unseres ersten Stores in Frankfurt und werden dann nach und nach weitere Standorte eröffnen.
Barbara Schindler entdeckte schon früh ihre Lust am Schreiben. Mit 16 stand für sie fest: Ich will das Geschichtenerzählen zum Beruf machen, werde Journalistin. Mit einem Studium der Musikwissenschaft, Anglistik und Romanistik orientierte sie sich in Richtung Feuilleton, landete dann aber nach einigen Umwegen beim Fachjournalismus mit Schwerpunkt Gastronomie. Seither berichtet sie – zunächst als festangestellte Redakteurin bei der Fachzeitschrift Food-Service, seit Sommer 2018 freiberuflich – über alle Aspekte der Branche. Barbara Schindler ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main.
