Nudel und Holz: 999 Mal Pasta im „Nu“

In Düren heißt es seit dem Sommer 2020 immer häufiger: Wir treffen uns im NU! „NU“ ist der Spitzname der Pastabar Nudel & Holz der beiden Gründer Bastian und Mats Geuenich, ehemaliger Designstudent der eine, Fachmann für Systemgastronomie mit zehn Jahren Berufserfahrung der andere. In 1A-Lage in der Dürener Innenstadt mit direktem Blick auf den gut besuchten zentralen Marktplatz servieren die bekennenden Nicht-Italiener den Klassiker im neuen Licht: natürlich handgemacht und in vielfältigen Farben und Formen frisch auf Bestellung und buchstäblich „im Nu” gekocht. Mehr als 999 verschiedene Varianten und Kombinationen sind im Baukastenprinzip aus Nudeln, Sauce und Topping ganz nach individueller Vorliebe bestellbar. Damit passt die Pasta zu allen Essgewohnheiten, Unverträglichkeiten und Food-Trends – vom Carnivoren bis zum Veganer. Ergänzt wird das Angebot durch üppig belegte Bruschette, Salate und Süßes. 

Mit ihrer Spezialisierung auf Nudeln bedienen „Pasta-Barista“ Bastian und „Küchenfee“ Mats gleich vier aktuelle Mega-Trends: Wer nach Individualisierung, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sucht, is(s)t bei Nudel & Holz genau richtig. In vier Schritten bestellt jeder Gast zu Preisen ab 7,90 € sein Wunschgericht, indem er oder sie 1. die Nudelsorte, 2. eine Sauce, 3. ein Topping  und 4. ein Extra wählt. Zur Auswahl stehen neun verschiedene Pastavarianten, dazu Tomaten- und Parmesansauce, Erdnusspesto oder Paprika-Dattelcreme. 

Herr Knoblauch und Misses Mäh

On top gibt’s beispielsweise Edamame, Baconflakes oder karamellisierte Walnüsse. Den Feinschliff geben gegen Aufpreis beispielsweise Zucchini, Thunfisch, Hähnchenbrust oder Büffelmozzarella. Wer sich lieber auf fertige Kompositionen verlässt, ordert Gerichte mit frechen Namen wie „Herr Knoblauch“ (Pasta nach Wahl mit Zitronen-Knoblauchöl, Gambas, Chili und Edamame), „Specktakel“ (Pasta mit Parmesansauce, Speck, Eigelb und Baconflakes) oder „Misses Mäh“ (Salbeibutter, Rote Bete, Ziegenkäse und karamellisierte Walnüsse). Gratiniert gefällig? Dann sorgt der Bunsenbrenner für den besonderen Käse-Genuss.    

In der eigenen Manufaktur aus Hartweizengries und Ei beziehungsweise glutenfreiem Linsen-Mehl oder Gemüse hergestellt, enthalten die NU-deln nach dem selbstverordneten Reinheitsgebot nur hochwertige Zutaten mit nachvollziehbarer Herkunft und keinerlei Geschmacksverstärker. Das gilt auch für die hausgemachten Saucen, sechs davon vegan. „Wo immer möglich, kaufen wir bei regionalen Partnern wie beispielsweise einer benachbarten Bäckerei ein“, berichtet Mats Geuenich.

Kochboxen für zu Hause

Fertig zubereitet können die Speisen auch online vorbestellt und während der Öffnungszeiten im Laden abgeholt werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit kommen als Verpackungen hochwertige Bio-Einwegschalen oder Leihboxen zum Einsatz. „Wir wollen im Kleinen dazu beitragen, dass wir alle länger etwas von unserem Planeten haben“, kommentiert Bastian Geuenich. Das gilt auch für die deutschlandweite Auslieferung der NU-Kochboxen, mit denen die Kunden zu Hause in nur 15 Minuten ihre Pasta-Gerichte selbst zaubern können. 

Bei den Getränken setzen die Brüder ebenfalls auf Abwechslung – schließlich steckt im Wort Pastabar auch „Bar”. Einzigartigkeit, Individualität und regionale Herkunft spielen hierbei eine ebenso große Rolle wie bei der Pasta. Im Glas landen deshalb neben hochwertigen Kaffeespezialitäten, kaltgepressten Säften und hausgemachten Limonaden auch rund 25 unterschiedliche Gins, viele davon aus regionalen Destillerien, dazu ausgewählte Aperitifs und Cocktails sowie Weine unter eigenem Label ViNU. Corona hat die Positionierung als Destination für einen guten Drink zu Beginn etwas ausgebremst, doch jetzt wollen die Brüder hier vermehrt Kompetenz zeigen und Anreize schaffen, unter anderem mit einer täglichen Sour Hour von 20 bis 21 Uhr. 

Der Wein unter dem eigenen Label ist da nur konsequent. Über den Aachener Weinverlag Nagel und Hoffbaur kam man in Kontakt mit dem Weingut Büsching, das seither Grauburgunder und Spätburgunder mit eigenem Label für das NU abfüllt. „Neben dem Mehrwert für unsere Marke hat sich der Wein auch als beliebtes Mitbringsel und Merchandise-Produkt entpuppt, das wir oft im Paket mit unserer eigenen Gewürzmischung plus Gutschein verkaufen”, berichtet Bastian Geuenich. 

Eigene Pastamanufaktur

Auf 50 Sitzplätzen innen und 30 außen erlösen die Brüder mit 16 Mitarbeitern mittags einen Durchschnittsbon zwischen 12-14 € und abends zwischen 18 und 20 €. 90 Prozent der Umsätze entfallen auf das Restaurant, der Rest fließt durch private und B2B-Caterings in die Kasse. 

Mit voller Leidenschaft für ihr Konzept, flachen Hierarchien in der Führung und der Gewissheit, dass der Weg zum Erfolg über das Teilen führt, wollen Bastian und Mats Geuenich ihr „NU“ weiter voranbringen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Wachstum war 2021 die Inbetriebnahme der eigenen Pastamanufaktur. „Wir wollen expandieren, zunächst im Raum Aachen und Köln”, kündigen die Brüder an. „Dabei ist uns sehr wichtig, dass unser Personal mitwachsen kann.” Sie sind überzeugt: „Nudeln sind etwas für jedermann. Vor allem, wenn man sie bei uns isst!“

Dieser Artikel erschien zuerst in der Getränke Zeitung.