Fotos: Steve Herud
In Frankfurt öffnete kürzlich das Lindley Lindenberg seine Pforten – nicht für Gäste, sondern für Bewohner. Denn alle Lindenberg-Häuser – aktuell gibt es drei in Frankfurt am Main – laden zum zeitlosen Bleiben ein. Übernachtungsgäste sind genauso willkommen wie solche, die für Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre ein zweites Zuhause suchen. Im Lindenberg darf jeder selbst entscheiden, was und wie viel er möchte. Und vor allen Dingen sein, was und wie er ist. Die Lieblingsdesigner von Studio ABERJA haben die Zimmer kunstvoll aufgemöbelt: von Hand gefertigte Unikate, restaurierte Thonet-Möbel, Designstücke ausgewählter Hersteller und mehr als 500 Arbeiten zeitgenössischer Künstler zieren das Haus. Speziell auch das Restaurant ‚Leuchtendroter‘ samt eigener Bäckerei und Weinbar.
Als „verruchte Schwester“ des ebenfalls zur Gruppe gehörenden vegetarischen Sternerestaurants Seven Swans versteht sich das Leuchtendroter – titelgebend ist in diesem Fall ein Giftpilz, der wiederum die total unbekannte Punkband von Lindenberg-Geschäftsführerin Denise Omurca zu ihrem Namen inspirierte – als Ort, an dem sich derbdeftige und für alle verständliche vegetarische Küche aus regionalen Produkten, größtenteils von der eigenen Permakultur im Taunus, für kleines Geld genießen lässt: unkompliziert, aufgelockert, fernab von Michelin und Fine Dining. Ein Befreiungsschlag aus dem Korsett der Schickeriaküche mit viel Herz und noch mehr Schnaps.
Letzterer steht zur Selbstbedienung in gläsernen Karaffen auf dem Tisch – als flüssige Aufforderung, gemeinsam die guten Manieren abzulegen.„Der Leuchtendrote ist die Spelunke deines Vertrauens, mit ausgefuchsten Details wie selbstgebrautem Sake, hausgemachtem Miso und frischgebackenem Sauerteigbrot”, so Ricky Saward, verantwortlich für das Küchenkonzept und für das Seven Swans kürzlich mit dem Michelin Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Luftiges Highlight im fünften und sechsten Stock: die Hotelbar Marmion mit Terrasse, betrieben von Malwin Hillier & Torsten Martini. Das Hotel selbst hält für seine Gästen zahlreiche clevere Angebote – von Gemeinschaftsküchen bis hin zum Baumraum – bereit, die für ein echtes ‚Zuhause‘-Gefühl sorgen sollen.
Barbara Schindler entdeckte schon früh ihre Lust am Schreiben. Mit 16 stand für sie fest: Ich will das Geschichtenerzählen zum Beruf machen, werde Journalistin. Mit einem Studium der Musikwissenschaft, Anglistik und Romanistik orientierte sie sich in Richtung Feuilleton, landete dann aber nach einigen Umwegen beim Fachjournalismus mit Schwerpunkt Gastronomie. Seither berichtet sie – zunächst als festangestellte Redakteurin bei der Fachzeitschrift Food-Service, seit Sommer 2018 freiberuflich – über alle Aspekte der Branche. Barbara Schindler ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main.
